Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK
Hannah Friedrich (19) und Benjamin Nerisha (20) haben sich für FSJ entschieden. Sie sprechen über ihre Erfahrungen.
Hannah Friedrich (19)
FSJ im Krankentransport
Wenn die Abiturientin von ihrem Wohnort Mulfingen aus zu ihrer Arbeit in der Rettungswache Künzelsau des DRK-Kreisverband Hohenlohe aufbricht, dann ist sie jedes Mal gespannt auf ihren Tag. „Es ist interessant, unterschiedliche Menschen kennen zu lernen“, sagt Hannah Friedrich und lächelt. Seit dem 1. Oktober gehört die 19-Jährige zum Team des Roten Kreuz. Im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) leistet sie ihren Dienst im Krankentransport – und hat sichtlich Spaß an ihrer Aufgabe.
„Wenn man sich mit den Patienten unterhält, dann bekommt man viel mit“, berichtet sie. Ihr gefalle dieser Kontakt sehr. Auch mit den Kollegen, mit denen sie ja viele Stunden täglich unterwegs sei, schätze sie das Miteinander. Mit allen verstehe sie sich gut. Schwieriger seien Dinge, die sie beschäftigten. „Gerade die Schicksale älterer Menschen“, nennt sie ein Beispiel. Es mache sie schon auch traurig und berühre sie, gerade was einsame Senioren in Heimen angehe.
Angefangen hatte alles mit der Bewerbung. Erste Ansprechpartner fand sie bei der Rettungsdienstleitung des DRK Hohenlohe. Über das Team Freiwilligendienste des DRK-Kreisverbands in Aalen, das sich zentral um Stellen und Interessenten fürs FSJ in Baden-Württemberg kümmert, hat es dann geklappt. Sie konnte in der Rettungswache Künzelsau anfangen. Zunächst stand aber eine kostenlose Qualifikation in Sinsheim zur Rettungshelferin an. „Schon das hat Spaß gemacht“, versichert sie. Es sei machbar gewesen, die Lerninhalte in sich aufzusaugen. „Und es bringt etwas für die Zukunft. Erste Hilfe kann man schon brauchen“, fügt sie hinzu. Gerne würde sie die höhere Qualifikation zum Rettungssanitäter noch nachziehen, die bei Eignung jeder erhalten kann, und die Chance bietet, später im Rettungsdienst beispielsweise auch neben dem Studium zu arbeiten.
Heute steigt sie mit einer Kollegin aus dem Krankentransportwagen. Ob das für die beiden nicht körperlich zu anstrengend wird, wenn sie Schwergewichte antreffen? Friedrich winkt ab. Zum einen gebe es die einen oder anderen modernen Hilfsmittel. Zum anderen gehöre es eben zur Arbeit hinzu, auch wenn es manche Treppenhäuser nicht einfach machten. „Und wir könnten auch jederzeit eine Tragehilfe mit hinzu ziehen“, weiß die 19-Jährige.
Überhaupt kein Problem machten ihr die Arbeitszeiten, auch wenn Schichtdienst und auch Wochenendienste dazu zählten. „Es gibt ja trotzdem freie Tage“, merkt die Mulfingerin an. Auch für ihr privates Umfeld gebe es da keinen Grund zum Klagen.
Besonders spannend sind für sie die Praktikums-Zeiten, die sie auf dem Rettungswagen verbringt. Anders als der Krankentransportwagen rückt dieser meist mit Blaulicht und Martinshorn zu medizinischen Notfällen und Unfällen aus. Dort sind die Anforderungen höher, ist das, was sie zu sehen bekommt, manchmal härterer Natur. „Ich habe aber kein Problem damit, Blut zu sehen“, versichert sie. Sich um derlei Verletzungen zu kümmen, auch das gehöre zum Job. Gerade die Hilfe am Nächsten ist ihr wichtig. Diesen Drang lebte sie schon vor ihrem Engagement beim DRK aus – und geht ihm immer noch in der Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Mulfingen nach.
Völlig zielstrebig hat sie übrigens nicht den Weg zum FSJ gefunden. „Nach meinem Abitur 2023 war ich mir nicht sicher, was ich nun machen will“, gibt sie mit einem breiten Grinsen zu. Ihre Überlegung war dann, ein FSJ zur Überbrückung einzuschieben. „Ich wollte etwas Abwechslungsreiches machen“, sei ein wichtiges Kriterium dabei gewesen. Dann habe sie gehört, dass es möglich sei, den Dienst beim DRK Hohenlohe im Krankentransport zu absolvieren. „Das war auch noch ganz in meiner Nähe“, nennt sie den zweiten Vorteil.
Und ihre Entscheidung hat sie noch zu keinem Moment bereut. „Ich kann das nur empfehlen. Es macht Spaß, und man macht gute Erfahrungen“, versichert sie. Besonders sei ihr gleich aufgefallen, wie freundlich sie auf der Wache empfangen worden sei. „Es herrscht dort so eine angenehme familiäre Atmosphäre“, hat sie bemerkt.
Ansprechpartner beim DRK Hohenlohe:
Kai Schlecht, Leiter Rettungsdienst,
Tel. (0 79 40) 92 25 - 13, kai.schlecht(at)drk-hohenlohe.de
Benjamin Berisha (20)
FSJ bei den Sozialen Diensten
Keine Lust auf den Job – das gibt es bei Benjamin Berisha nicht. „Ich freue mich jeden Tag, wieder dabei zu sein“, sagt der Künzelsauer. Er hat sich dafür entschieden, sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Sozialen Diensten des DRK-KV Hohenlohe zu absolvieren.
Seine Aufgaben seien besonders abwechslungsreich, und er schätze das Miteinander. „Eigentlich bin ich flexibel, alles, was anfällt, zu tun“, meint er. Etwa die Hälfte seiner Zeit verbringt er derzeit in der Tagespflege, hilft dabei, Menschen mit Demenz im Rotkreuz-Zentrum in Gaisbach zu betreuen. Das bedeutet Unterstützung beim Essen oder auch mit den älteren Menschen zu basteln. „Das macht echt mega Spaß“, erklärt er mit leuchtenden Augen. Vor allem sei es schön, dass sich die Senioren über das Beieinandersein – auch mit ihm – so freuten.
Eingesetzt wurde er auch bereits im Fahrdienst. Dann holt er die älteren Menschen Zuhause ab und bringt sie abends wieder dorthin zurück, oder er bringt die Fahrzeuge des DRK zur Wartung oder an andere Orte und holt sie wieder ab. Auch die Verwaltung unterstützt Berisha hin und wieder, checkt die Unterlagen, die aus den Kleiderläden aus Künzelsau und Öhringen kommen. Ordner schreddern, Hausnotrufgeräte reinigen, Kleidercontainer versetzen, überall da, wo es eine hilfreiche Hand braucht, ist der 20-Jährige gern zur Stelle.
Nachdem er sich beim DRK Hohenlohe informiert hatte, habe er den Job schnell über das Team Freiwilligendienste beim DRK-KV Aalen erhalten.
Ansprechpartnerin beim DRK Hohenlohe:
Daniela Ruckser, Leiterin Soziale Dienste,
Telefon (0 79 40) 92 25 - 17, daniela.ruckser(at)drk-hohenlohe.de