L-TV berichtet über What3Words beim DRK Hohenlohe
Koordinaten eines Zielorts kann die integrierte Leitstelle Hohenlohe nun auch aus der App "What 3 Words" (W3W) entschlüsseln. L-TV dreht dafür bei uns in Gaisbach.
///küche.hörspiel.fohlen - diese kryptischen Worte mit den drei vorangestellten Schrägstrichen sagen Ihnen nichts? Das macht überhaupt nichts. Wenn Sie allerdings einem Disponenten der integrierten Leitstelle Hohenlohe diese bei einem Notruf unter der Telefonnummer 112 nennen und er sie in den Einsatzleitrechner eingibt, wird er sehr schnell feststellen: Das sind die Koordinaten des Raumes im Rotkreuz-Zentrum in Gaisbach, in dem er gerade selbst sitzt.
Der regionale Fernsehsender L-TV fand das Thema so interessant, dass ein Reporterteam beim DRK-Kreisverband Hohenlohe drehte. Im Rotkreuzzentrum in Gaisbach stand Leitstellenleiter Lars Heigoldt vor dem Kamera der Redakteurin Rede und Antwort.
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What 3 Words heißt die App, die kostenlos auf ein Smartphone installiert werden kann. Oder der Dienst ist auch über www.what3words.com über einen Internetbrowser auf dem Tablet oder einem Computer zu öffnen. Der Vorteil, wenn man das Handy nutzt: Über den dort eingebauten GPS-Satellitenempfänger versorgt es die App gleich mit dem derzeitigen genauen Standort. Daraus errechnet sie blitzschnell die Koordinaten, die sie in drei Worten ausgibt - wie eben ///küche.hörspiel.fohlen
Hinter dem System steckt Tüftler Chris Sheldrick. Er hatte bei dem Programm zunächst nicht im Sinn, dass Hilfe in der Not schnell am richtigen Punkt ankommt. Er ist in der Musikbranche tätig, hat auch Großveranstaltungen organisiert. Ärgerlich war ihm immer wieder, wenn Orte nicht gefunden wurden. Die langen Ziffernreihen von GPS-Koordinaten waren ihm zu umständlich, um sie fehlerlos übermitteln zu können. Gemeinsam mit seinen Schulfreunden Mohan Ganesalingam und Jack Waley-Cohen hat er eine Firma gegründet, und sie haben den Globus in lauter drei auf drei Meter große Quadrate aufgeteilt. Und jedes Quadrat erhielt eben drei eindeutige Worte als Koordinaten.
Heute nutzen Millionen von Menschen überall auf der Welt Dreiwortadressen, um Orte zu finden, zu teilen und schneller sowie einfacher zu beschreiben – egal, ob Festivalteilnehmer, Reisende, Kurierfahrer, Veranstaltungsorganisatoren oder die Post. Und auch die integrierten Leitstelle Hohenlohe. "Das Einsatzleitsystem ist mit den Daten entsprechend gefüttert worden", erklärt Lars Heigoldt, Leiter der integrierten Leitstelle in Künzelsau-Gaisbach, die das Rote Kreuz und der Landkreis gemeinsam betreiben. Werden die drei Worte statt einer Adresse in die Maske für einen neuen Einsatz eingetippt, erscheint sofort der genannte Punkt auf einem weiteren Monitor auf einer Karte. Nur wenige Eingaben und Klicks später wird dieser Ort an Einsatzfahrzeuge und deren Besatzungen mit einem Alarm per Funk weitergeleitet - und die passende schnelle Hilfe ist unterwegs.
Das ist besonders geschickt, wenn Häuser aufgrund ihrer Adresse schwer zu finden sind, oder sich die Unglücke auf Feldern, Wiesen, in Wäldern oder auf Straßen außerhalb von Ortschaften ereignen. "Die Einsatzkräfte müssen dann nicht erst suchen, sondern können direkt mithilfe der in den Fahrzeugen eingebauten Navigationsgeräte die Stelle anfahren", so Heigoldt. Die kleine kostenlose App - schon in weiser Vorausschau auf dem Handy installiert - kann also im Notfall verhindern, dass wertvolle Sekunden verstreichen.